Aleksandar Tišma, geboren am 16. 1. 1924 in Horgoš an der ungarisch-jugoslawischen Grenze, wuchs in Novi Sad als Sohn eines orthodoxen Serben und einer jüdischen Ungarin mehrsprachig auf. 1942 Abitur und Flucht vor den Besatzungsmächten nach Budapest. Auf Wunsch seines Vaters schrieb er sich an der wirtschaftswissenschaftlichen Universität ein, nahm das Studium aber nicht auf. Im Sommer 1944 wurde Tišma als ungarischer Student zur Zwangsarbeit nach Transsilvanien eingezogen, wo er Schützengräben ausheben musste. Im Herbst kehrte er nach Novi Sad zurück, das kurze Zeit später von der jugoslawischen Volksarmee befreit wurde. Nach Kriegsende arbeitete Tišma für die Propagandaabteilung der Volksarmee. 1945–1949 Tätigkeit als Journalist hauptsächlich für die Novi Sader Zeitung “Slobodna Vojvodina” (Freie Vojvodina). Zur selben Zeit Studium der Kulturgeschichte, Anglistik und Germanistik an der Universität Belgrad. Von 1949 bis zu seiner Pensionierung 1982 arbeitete Tišma als Lektor und Redakteur im Verlag “Matica Srpska”. Nebenberuflich war Tišma 1958–1979 Redaktionsmitglied, vier Jahre davon Chefredakteur, der renommierten wissenschaftlichen Zeitschrift “Letopis Matice srpske” (Zeitschrift der serbischen “Matica”). Seit 1984 Mitglied der Serbischen Akademie der Künste und Wissenschaften. Zeitgleich wurde er in den Vorstand der Vojvodinischen Akademie der Künste und Wissenschaften gewählt. Bis 1986 bekleidete er dort das Amt des Sekretärs. – Schon während ...